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Erste Hilfe bei der Jagd: Ein umfassender Leitfaden

Die Jagd ist eine spannende und anspruchsvolle Tätigkeit, die jedoch auch mit zahlreichen Gefahren verbunden ist. Besonders in abgelegenen Gebieten fernab der Zivilisation ist es entscheidend, auf Notfälle vorbereitet zu sein. Dieser Artikel behandelt die Bedeutung der Ersten Hilfe bei der Jagd, die empfohlene Erste-Hilfe-Ausrüstung, Vorsichtsmaßnahmen sowie Erste-Hilfe-Maßnahmen, die Sie in jedem Fall kennen sollten. 

WERO-Experte für den Bereich taktische Notfallausrüstung und Jäger Sören Fischer gibt im Folgenden wichtige Tipps:

Wie wichtig ist die Erste Hilfe bei der Jagd?

Erste Hilfe ist im Jagdbereich von entscheidender Bedeutung allerdings noch stark ausbaufähig. Jäger bewegen sich oft allein oder in kleinen Gruppen in abgelegenen Gebieten, wo schnelle medizinische Hilfe nicht immer gewährleistet ist. Ein Unfall und kleine Verletzungen, wie Splitter oder Kratzer, können jederzeit passieren – sei es beim Hochsitzbau, der Revierarbeit oder beim Gang durchs Revier und einer Verletzung am Brombeerstrauch. Eine Pinzette und hochwertige Pflaster leisten hier sehr gute Dienste. Auch leichte Prellungen / blaue Flecke können schnell passieren. Kühlpacks im Auto oder Rucksack sorgen für Erleichterung und Schmerzlinderung! 

Die Erste-Hilfe ist entscheidend, um in Notfallsituationen schnell und effektiv handeln zu können. Regelmäßige Schulungen und Fortbildungen im Bereich Erste Hilfe und ein Mitführen sowie Prüfen von Erste-Hilfe-Ausrüstung sind daher unerlässlich. Spezielle Kurse, die auf die Bedürfnisse von Jägern zugeschnitten sind, vermitteln praxisnahe Kenntnisse und Handlungskompetenzen. Diese Kurse behandeln unter anderem die Rettungskette im Revier, die Versorgung von Herz-Kreislauf-Stillstand, Schnittwunden, Stürzen, Tierbissen, Unterkühlung und Schock. Eine gute Erste-Hilfe-Ausbildung erhöht nicht nur die Sicherheit des Jägers, sondern auch die seiner Begleiter.

Eien Jägerin trägt einen Rucksack, Hut und Gewehr und hat ihren Hund links neben sich. Sie läuft durch einen Wald

Welche Erste-Hilfe-Ausrüstung ist für die Jagd empfehlenswert?

Ein gut ausgestattetes Erste-Hilfe-Set – wie z.B. unser WERO MED-X Hunter Medic Pack – ist ein Muss für jeden Jäger. Es beinhaltet nicht nur die grundlegenden Materialien wie Pflaster, Verbandmaterial und Desinfektionsmittel, sondern auch spezielle Ausrüstungsgegenstände für schwere bzw. stark blutende Wunden wie Tourniquets, Emergency Bandages und Hämostyptika. Hochwertige Produkte aus sicherer Quelle sind hierbei essenziell, da sie im Ernstfall Leben retten können. Eine wasserdichte Verpackung schützt die Ausrüstung vor Feuchtigkeit und sorgt dafür, dass sie jederzeit einsatzbereit ist.

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Wie kann man sich auf Erste-Hilfe-Situationen bei der Jagd vorbereiten?

Auch beim Thema Erste Hilfe ist die richtige Vorbereitung entscheidend! Diese Punkte sollten Sie bei der Vorbereitung unbedingt beachten:

Mit passender und guter Ausrüstung

Die Qualität der Ausrüstung spielt eine entscheidende Rolle. Jäger sollten nicht an ihrer Erste-Hilfe-Ausrüstung sparen und stets auf Originalware achten. Eine gute Ausrüstung kann im Notfall den Unterschied machen und sollte daher stets am Körper getragen werden. Neben dem Erste-Hilfe-Set kann auch zusätzliches Material wie Kühlpacks im Auto oder Rucksack mitgeführt werden, um bei leichten Prellungen oder blauen Flecken sofortige Erleichterung zu schaffen.

Schulungen und Fortbildungen im Bereich Erste Hilfe

Regelmäßige Schulungen und Fortbildungen sind unerlässlich. Spezielle Erste-Hilfe-Kurse für Jäger bieten praxisnahe Übungen und vermitteln das notwendige Wissen, um in Notfallsituationen richtig zu handeln. Diese Kurse behandeln unter anderem die Anwendung von Tourniquets und Emergency Bandages sowie die Durchführung von Reanimationsmaßnahmen. Besonders wichtig ist auch die Kenntnis der Zufahrtswege für Rettungsdienste und die Kommunikation im Notfall. Es ist auch ratsam, dass Jäger Erste-Hilfe-Apps auf ihren Smartphones installieren, die ihnen in Notfallsituationen Schritt-für-Schritt-Anleitungen bieten können.

Risiken und häufige Verletzungen bei der Jagd

  • Kleine Verletzungen: Splitter oder Kratzer sind an der Tagesordnung. Eine Pinzette und hochwertige Pflaster leisten hier gute Dienste. Auch leichte Prellungen und blaue Flecke passieren schnell – besonders bei der Revierarbeit oder beim Hochsitzbau. Diese Verletzungen sollten sofort behandelt werden, um Infektionen zu vermeiden. Ein antiseptisches Spray oder Gel kann hierbei sehr nützlich sein.
  • Wegenunfälle: Zählen zu den häufigsten Unfällen im jagdlichen Bereich. Umknicken auf unebenen Wegen, Ausrutschen im Schlamm oder Abrutschen von Leitern sind typische Szenarien.
  • Herzinfarkte oder Kreislaufkollapse: Zählen leider zu den regelmäßigen medizinischen Notfällen auf Jagdveranstaltungen. Ein AED (Automatisierter Externer Defibrillator) an der Jagdhütte oder bei Bewegungsjagden kann im Notfall lebensrettend sein. Es ist wichtig, dass alle Beteiligten wissen, wie ein AED zu bedienen ist und wo er sich befindet.
  • Schwere Blutungen: Verletzungsmuster, die zum Glück selten aber dann immer kritisch bis lebensbedrohlich sind. Die Axt, die abrutscht, die Kettensäge, welche zurückschlägt, Wild in Panik, abgebrochene Äste, die Pfählungen zur Folge haben können oder eine fehlgeleitete Kugel, die uns oder den Jagdkamerad trifft: 1. Wie muss ich in dieser Stresssituation handeln? 2. Wie kann ich die Blutungen stoppen bis weitere Hilfe eintrifft. 3. Wie benutze ich Tourniquet oder Emergency Bandage richtig?

Dies sind Fragen, welche wir uns stellen müssen! 

Eine schnelle und effektive Blutstillung ist hier entscheidend. Die Anwendung von Tourniquets und Emergency Bandages muss beherrscht werden. Zusätzlich sollten Jäger wissen, wie man eine improvisierte Druckbandage mit Materialien aus dem Erste-Hilfe-Set oder der Umgebung herstellt.

Erste-Hilfe-Maßnahmen in unterschiedlichen Szenarien

Kleinere Schnitt- und Stichwunden sollten sofort desinfiziert und mit einem sterilen Verband abgedeckt werden. Bei schweren Blutungen können Hämostyptika dabei helfen, diese zu stillen. Es ist wichtig, den Verletzten ruhig zu halten und darauf zu achten, dass kein weiterer Schmutz in die Wunde gelangt.

Stabiliserung von Knochenbrüchen und Verstauchungen

Knochenbrüche und Verstauchungen müssen stabilisiert werden, um weitere Verletzungen zu vermeiden. Schienen und Verbände sind hierbei hilfreich. Eine improvisierte Schiene kann auch mit Ästen und Bandagen hergestellt werden, falls keine professionelle Ausrüstung zur Hand ist.

Maßnahmen bei Tierbissen und Insektenstichen

Tierbisse und Insektenstiche sollten sofort desinfiziert werden, um Infektionen zu vermeiden. Bei allergischen Reaktionen kann ein Antihistaminikum oder ein Epinephrin-Autoinjektor lebensrettend sein. Es ist ratsam, sich vor der Jagd auf Allergien zu testen und entsprechende Medikamente mitzuführen.

Prävention und Behandlung von Unterkühlung und Hitzeschlag

Unterkühlung und Hitzeschlag sind ernstzunehmende Gefahren. Jäger sollten stets auf angemessene Kleidung und ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten. Im Notfall helfen warme Decken oder Kühlpacks. Es ist zudem wichtig regelmäßig Pausen einzulegen und schattige Plätze aufzusuchen, um Überhitzung zu vermeiden.

Versorgung von Schussverletzungen

Bei Schussverletzungen ist es wichtig, die Blutung schnell zu stoppen und den Verletzten ruhig zu halten. Druckverbände und Tourniquets sind hierbei essenziell. Es sollte auch darauf geachtet werden, den Verletzten in eine stabile Seitenlage zu bringen, falls eine Bewusstlosigkeit droht.

Fazit

Erste Hilfe bei der Jagd ist ein unverzichtbares Thema, das nicht vernachlässigt werden darf. Regelmäßige Schulungen und eine hochwertige Ausrüstung sowie Erste-Hilfe-Ausstattung sind essenziell, um im Notfall richtig handeln zu können. Jeder Jäger sollte sich seiner Verantwortung bewusst sein und regelmäßig seine Kenntnisse auffrischen sowie die Ausrüstung überprüfen. Nur so kann die Sicherheit bei der Jagd gewährleistet werden. Gut vorbereitete und geschulte Jäger können nicht nur Unfälle verhindern, sondern im Ernstfall auch Leben retten. 

Das WERO MED-X Team berät euch gerne bei den Produkten und organisiert einen Kurs für euren Hegering, Jagdverband oder die engagierte Jagdgruppe.

Berater:in vor Ort