Die wichtigsten Handschuhnormen im Überblick
Der Handschutz ist ein Teil der persönlichen Schutzausrüstung (PSA). Alle Schutzhandschuhe unterliegen diversen Normen und müssen hinsichtlich dieser auf unterschiedliche Faktoren geprüft werden. Zudem lassen sich Handschuhe in drei verschiedene PSA-Kategorien einstufen.
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PSA-Kategorie I – Geringe Risiken
Der niedrigsten Kategorie werden alle Handschuhe zugeordnet, die vor geringen mechanischen Risiken schützen. Sie können bei Arbeiten getragen werden, bei denen mit geringen Gefahren gerechnet wird. Dieser Kategorie lassen sich bspw. Gartenhandschuhe oder Baumwollhandschuhe zuordnen.
PSA-Kategorie II – Mittlere Risiken
Handschuhe, welche der Kategorie 2 zugeordnet sind, schützen vor mittleren Risiken und werden bei Arbeiten getragen, bei welchen mit heilbaren Schäden gerechnet werden sollte. U.a. zählen hierzu Montagehandschuhe, Schnittschutzhandschuhe, Schweißerhandschuhe und Kälteschutzhandschuhe.
PSA-Kategorie III – Hohe Risiken
Handschuhe aus Kategorie 3 müssen bei Arbeiten getragen werden, bei denen mit teils irreversiblen oder gar tödlichen Gefahren gerechnet werden muss. Hierzu zählen beispielsweise Chemikalienschutzhandschuhe.
Die Handschuh DIN-Normen im Überblick
Insgesamt gibt es zahlreiche DIN-Normen, auf die Handschuhe überprüft werden können bzw. müssen. Im Folgenden geben wir Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Normen für Arbeitshandschuhe.
DIN EN 21420:2020-06 - Allgemeine Anforderungen und Prüfverfahren
Legt die für alle Schutzhandschuhe anzuwendenden relevanten Prüfverfahren und die allgemeinen Anforderungen zu Gestaltungsgrundsätzen, Handschuhkonfektionierung, Widerstand des Handschuhmaterials gegen Wasserdurchdringung, Unschädlichkeit, Komfort und Leistungsvermögen sowie die vom Hersteller vorzunehmende Kennzeichnung und vom Hersteller zu liefernden Informationen fest.
DIN EN 388 – Norm für mechanische Risiken
Die DIN EN 388 ist die Norm für Handschuhe zum Schutz vor mechanischen Risiken. Das zugehörige Piktogramm zur Norm ist das Hammersymbol. Die Leistung in den verschiedenen Schutzbereichen wird in Stufen angegeben.
DIN EN 511 – Norm für Kälteschutz
Handschuhe, welche mit der DIN EN 511 zertifiziert sind, sollen den Träger vor Konvektionskälte (durchdringende Kälte), Kontaktkälte sowie vor Wasserdurchlässigkeit schützen. Auch Kälteschutzhandschuhe werden in verschiedene Leistungsstufen klassifiziert – diese werden in einer Zahl von 1 bis 4 unter dem Piktogramm angegeben.
DIN EN 407 – Norm für Thermische Risiken
Handschuhe, die nach DIN EN 407 zertifiziert sind, sollen vor Kontaktwärme, Strahlungswärme sowie vor kleinen Mengen von geschmolzenem Metall schützen. Die Leistungsstufen werden auch hier unterhalb des Piktogramms angegeben.
DIN EN 12477 Typ A + B – Norm für Schweißerschutz-Handschuhe
Die Norm DIN EN 12477 ist eine Kombination bzw. Zusammenführung der beiden Normen DIN EN 388 und DIN EN 407. Dementsprechend sollen Schutzhandschuhe für Schweißer die Hände und Handgelenke vor folgenden Gefahren schützen:
- Kontaktwärme
- Mechanischen Risiken
- Kurzem Kontakt mit mäßiger Einwirkung von Flammen
- Kleine Mengen an geschmolzenem Metall
- UV-Strahlung & Lichtbogen
DIN EN 374 – Schützt vor gefährlichen Chemikalien und Mikroorganismen
DIN EN 374-1 (Teil 1): Terminologie und Leistungsanforderungen für chemische Risiken
Die Norm DIN EN 374 sollen dem Träger Schutz vor Chemikalien und Mikroorganismen, wie z.B. Bakterien, Pilzen und Viren bieten. So werden Chemikalienschutzhandschuhe unter anderem auf den Schutz gegen 18 unterschiedliche Chemikalien getestet. Das zur Norm gehörige Piktogramm ist der Erlenmeyerkolben. Die Schutzleistung des Handschuhs wird dabei nochmals in Typ A, Typ B und Typ C unterschieden.
- Typ A: Mindestens 30 Min. beständig gegen mindestens 6 Prüfchemikalien
- Typ B: Mindestens 30 Min. beständig gegen mindestens 3 Prüfchemikalien
- Typ C: Mindestens 10 Min. beständig gegen mindestens 1 Prüfchemikalie
DIN EN 374-2 (Teil 2): Bestimmung des Widerstandes gegen Penetration
Schutzhandschuhe, welche mit dem Becherglas gekennzeichnet sind, sind zwar flüssigkeitsdicht, weisen jedoch keinen vollständigen Schutz gegen chemische Risiken auf. Bei aktuellen Handschuhmodellen kommt das Becherglas-Piktogramm nur noch selten zum Einsatz. In der Regel wird es durch das Erlenmeyerkolben-Piktogramm in Kombination mit der Bezeichnung Typ C ersetzt.
DIN EN 374-5 (Teil 5): Terminologie und Leistungsanforderungen für Risiken durch Mikroorganismen
Handschuhe, welche mit dem Virus-Piktogramm gekennzeichnet sind, bieten vor allem Schutz gegen gefährliche Mikroorganismen wie Viren, Bakterien und Pilze. Handschuhe nach dieser Norm dürfen in keinem Fall undicht sein. Bei Handschuhen, welche die Prüfung auf einen vollwertigen Schutz gegen Viren bestanden haben, ist dies deutlich in der Benutzeranleitung mit dem Wort „Virus“ gekennzeichnet. Wenn hingegen nicht auf einen Schutz gegen Viren geprüft wurde, muss der Warnhinweis „Nicht gegen Viren geprüft“ für den Anwender ersichtlich sein.