Das richtige Handeln bei Verbrennungen

Verbrennungen können unterschiedliche Ursachen haben

Verbrennungen bzw. Verbrühungen sind durch Hitze ausgelöste Schädigungen der Haut, sowie tiefer liegender Gewebe. Verbrennungen können sowohl durch offenkundige Gefahren entstehen, (Schweißarbeiten, heiße Werkstoffe, Wasserdampf, heißes Wasser), wie auch durch verdeckte Gefahren (Elektrizität, Reibungshitze, Strahlung).

Die Verbrennungsursachen lassen sich in sechs Kategorien unterteilen:

  • trocken-thermisch: Flammen, Strahlungshitze, offenes Feuer (Explosion)
  • feucht-thermisch: Verbrühung, heiße Flüssigkeiten, Dampf
  • flüssige Chemikalien: Säuren, Laugen, Lösungsmittel etc.
  • trockene Chemikalien: Puder (z. B. Zement, Kalk etc.)
  • mechanisch: Reibung
  • Strahlung: Sonnenbrand, Radioaktivität, Ionisierung

Der Tiefengrad einer Verbrennung wird in Verbrennungsgrade von I bis IV eingeteilt:

Grad I Rötung und Schwellung der Haut, z. B. Sonnenbrand.
Grad II a Rötung und Schwellung der Haut, Blasenbildung, Schmerzen durch Schädigung der äußeren Hautschicht, die sich als dünnwandige Blase abhebt.
Grad II b Weißliche Blässe und Schwellung der Haut, Blasenbildung, Schmerzen durch Schädigung bis in tiefe Schichten der Lederhaut.
Grad III Lederartige Hautgebiete, weiß, grau oder schwarz verfärbt, reduzierte Schmerzen durch Zerstörung der Nervenenden, komplette Zerstörung der äußeren Hautschicht und Lederhaut sowie Schädigung der Unterhaut.
Grad IV Verbrennung reicht über die Haut in tiefere Gewebsschichten (Sehnen, Muskeln, Blutgefäße), oft einhergehend mit Verkohlungen der betroffenen Gewebe.

Arbeitnehmer sind aufgrund dieser unterschiedlichen Verursachungen von Verbrennungen eine der größten Risikogruppen. „[…] Das thermische Trauma einschließlich der Stromunfälle und der chemischen Kontaktverletzungen ist eine der häufigsten Unfallursachen in der westlichen Welt. In Deutschland werden jährlich etwa 15.000 Patienten mit Verbrennungen stationär behandelt, davon etwa 1.500 intensivmedizinisch in den dafür eingerichteten Verbrennungszentren. […]“1

Höhe der Temperatur, Dauer der Hitzeeinwirkung sowie die Art der eingeleiteten Erste-Hilfe-Maßnahmen beeinflussen die Schwere der Verbrennung. „[…] Bei einer Temperatur von z. B. 45 °C tritt der Zelltod nach einer Stunde ein, bei einer Temperatur von 75 °C innerhalb von 2 Sekunden. […]1

1 Ott, Alexander: Die präklinische Therapie des schwer brandverletzten Patienten: Eine Übersicht. In: Rettungsdienst, 33. Jg. 2010, Heft 4, S. 342–346.

Die drei unterschiedlichen Grade der Verbrennung

Erster Grad: Verbrennungen ersten Grades weisen meist eine gerötete Haut oder Schwellungen auf. Begleitet werden die äußerlichen Symptome von Schmerzen. Lochartige Veränderungen der äußeren Hautschicht sind dabei noch nicht wahrzunehmen. Bei Großflächigen Verbrennungen sowie bei Atemproblemen und Verätzungen sollte vorsichtshalber ein Arzt aufgesucht werden.

Zweiter Grad: Unter Verbrennungen zweiten Grades versteht man meist Hautschäden, die die Oberhaut sowie die darunter liegende Lederhaut betreffen. Nicht selten sind Symptome für Verbrennungen zweiten Grades Blasenbildung und eine starke Rotfärbung der Haut. Begleitet werden die äußerlichen Symptome von Schwellungen und starken Schmerzen. Sollte die betroffene Stelle kleiner als 6 – 8 cm sein, so kann diese wie eine Verbrennung ersten Grades behandelt werden. Sollten größere Hautbereiche betroffen, die Atmung oder Gelenke beeinträchtigt sein, sollte schnell ärztliche Hilfe aufgesucht werden.

Dritter Grad: Im Gegensatz zu Verbrennungen zweiten Grades sind bei Verbrennungen dritten Grates nicht nur die oberen zwei Hautschichten beschädigt, sondern auch weitere Schichten der Haut. Ebenfalls können auch Nerven, Muskeln und sogar Knochen Schaden nehmen. Häufig sind verkohlte Bereiche sichtbar und die betroffene Person leidet unter sehr starken Schmerzen. Sollten allerdings die Nerven beschädigt sein, kann es sein, dass die betroffene Person gar keine Schmerzen empfindet. Es sollte umgehend ein Arzt gerufen werden.

Erste Hilfe: Keine Kühlung von Verbrennungen mit Wasser!

Arbeit an einem Gasbrenner mit bloßen Händen

Die über lange Zeit gelehrte Erste-Hilfe-Maßnahme bei Verbrennungen lautete: Kühlung mit Wasser. Dies wird jedoch von Erste-Hilfe-Organisationen und Verbrennungsspezialisten seit vielen Jahren kritisch gesehen.

Hintergrund: Fließendes Wasser ist nur bedingt geeignet, eine Verbrennungswunde gezielt zu kühlen. Statt der Verbrennungs-wunde wird meist das ganze betroffene Körperteil gekühlt, was schnell zu einer Unterkühlung des Verletzten führen kann. Die Unterkühlung eines Brandverletzten gilt jedoch als gravierender Risikofaktor für die weitere klinische Versorgung.

Aufgrund der klinischen Erfahrungen mit Brandverletzten wurde die Kühlung durch Wasser daher in den letzten Jahren immer weiter eingeschränkt (Verkürzung der Zeitdauer, Begrenzung der zu kühlenden Körperoberfläche, Kühlung nur mit temperiertem Wasser von 15 – 20 °C).

Seit 2011 gilt: Brandwunden sollen – außer bei Verbrennungen, die etwa der Größe eines Fingers entsprechen – in der Ersten Hilfe generell nicht mehr mit Wasser gekühlt werden. Die in Deutschland maßgebliche „Bundesarbeitsgemeinschaft Erste Hilfe“ schreibt: „[…] Zur Schmerzlinderung können kleinflächige Verbrennungen (z. B. Finger) sofort ca. zwei Minuten mit Wasser abgekühlt werden. Das Kühlen ist auf die verbrannte Körperstelle zu begrenzen. […] Die Gefahr der anhaltenden oder großflächigen Kühlung ist eine Unterkühlung des Körpers, die den Kreislauf belastet und in ihren Auswirkungen weit problematischer als die durch die Verbrennung verursachten Haut- und Gewebeschäden sein kann. […]“

Beim Verzicht auf eine Kühlung von Brandverletzungen stellen sich für den Verletzten und den Ersthelfer zwei wichtige Probleme: Erstens sind Brandwunden, wie wohl jeder aus eigener Erfahrung weiß, äußerst schmerzhaft. Eine wirksame Kühlung schafft hier unmittelbare Linderung. Zweitens gilt es, das sogenannte „Nachbrennen“ zu verhindern: Die in das Gewebe eingedrungene Wärmeenergie breitet sich weiter aus. So kann aus einer Verbrennung zweiten Grades ohne geeignete Erste Hilfe schnell eine Verbrennung dritten Grades entstehen, auch wenn kein Kontakt mehr zur ursprünglichen Hitzequelle besteht!

Aufgrund der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse und der aktuellen Lehrmeinung der Erste-Hilfe-Organisationen empfiehlt WERO statt unkontrollierter Kühlung mit Wasser kontrollierte Kühlung von Verbrennungen mit WATER JEL®.

So versorgen Sie Verbrennungen richtig

Der direkte Kontakt der Haut mit Eis sollte immer vermieden werden. Es besteht die Gefahr von punktuellen Erfrierungen der Haut. Optimal für die Versorgung von Verbrennungen eignen sich entsprechende Gele, oder auch geltränkte Kompressen, wie beispielsweise die WATER-JEL® Produkte. WATER-JEL® vereint die wichtigsten Basismaßnahmen zur Versorgung von Verbrennungen in einem Arbeitsschritt:

  1. Beseitigung der Verbrennungsursache (eventuell Flammen löschen)
  2. Kühlung der Verbrennung (keine gefährliche Verdunstungskälte)
  3. Saubere Wundversorgung (kein weiteres Keimwachstum)

Auf den Erhalt der Körperwärme muss der Ersthelfer umgehend achten. Weitere Informationen zu den WATER-JEL® Produkten sowie der Anwendung finden Sie bei ebenfalls bei uns im Onlineshop.

Häufig werden Verbrennungen jedoch mit Wasser gekühlt. Dabei besteht die Gefahr, gerade bei großflächigen Verbrennungen, dass die betroffene Stelle oder gar die verwundete Person auskühlt. Die Kerntemperatur des Betroffenen nimmt durch die Kühlung ab. Der Körper reagiert mit Muskelzittern zur Wärmeproduktion. Sinkt die Kerntemperatur weiter, trübt sich das Bewusstsein des Betroffenen ein. Seine Reflexe sind stark eingeschränkt und das Kältezittern hört auf. Bei weiterer Abkühlung der Kerntemperatur kommt es zum Bewusstseinsverlust. Weitere Folgen können Atem- und Kreislaufstillstand sein.

WATER-JEL® First Responder HA

Die optimale Erste Hilfe bei Verbrennungen

WATER-JEL® FR* HA (Hyaluronic Acid– zu Deutsch: Hyaluronsäure) besteht zu über 95 % aus reinem deionisiertem Wasser. Hyaluronsäure ist für die Regeneration der Haut zuständig. Sie beschleunigt und verbessert somit die Wundheilung. Durch das durchsichtige Gel ist es möglich die Wunde jederzeit visuell zu kontrollieren. Dies ist speziell für Rettungsdienste und Ärzte sehr wichtig, da sie den Zustand der Wunde direkt sehen können ohne das Gel entfernen zu müssen.

Das patentierte Trägermaterial ist ein steriles, gewebtes Polyester, welches eine optimale Wundabdeckung bietet und das 13-fache seines Eigengewichts an Gel aufnimmt.

WATER-JEL® FR HA bietet eine in verschiedenen internationalen Studien belegte, hervorragende Möglichkeit zur Versorgung von Brandwunden:

Sofortige Schmerzlinderung.
Gerade die Schmerzlinderung führt zu einer wichtigen psychischen Entlastung und Beruhigung des Verletzten. Dies wiederum erleichtert ein besonnenes weiteres Vorgehen der beteiligten Ersthelfer und die weitere Versorgung durch professionelle Kräfte.

Kontrollierte Kühlung der Brandwunde
mittels Hitzetransfer. Die WATER-JEL® FR HA Kompressen absorbieren sehr hohe Temperaturen in kürzester Zeit. Das Gel oberhalb der Wunde erwärmt sich, leitet die Hitze an die Geloberfläche und gibt diese dort an die Umgebungsluft weiter. Das weitere Eindringen in tiefere Hautschichten und weitere Gewebezerstörung (das „Nachbrennen“) wird damit verhindert.

Vermeidung von Unterkühlung (Hypothermie).
Durch die kontrollierte Kühlung der Brandwunde wird das Risiko einer Unterkühlung gegenüber einer meist großflächigen Kühlung durch Wasser drastisch reduziert. Bei der Abdeckung von großflächigen Verbrennungen mit WATER-JEL® FR HA Decken oder Kompressen sollte nach der Erstversorgung gezielt auf den Wärmeerhalt des Verletzten geachtet werden.

Kein Verkleben von Fremdkörpern.

Mit der gelartigen Struktur sorgt WATER-JEL® FR HA dafür, dass die Wundflüssigkeit nicht verdunstet oder in die Kompresse einziehen kann, dadurch wird ein Verkleben mit der Wunde verhindert. Durch die wässrige Konsistenz kann das Gel im Fall einer klinischen Versorgung problemlos abgewaschen werden, ohne das es zu einer Veränderung des Wundbildes kommt. Fremdkörper wie z. B. Kleidungsreste können im Rahmen der klinischen Versorgung durch die Feuchthaltung der Brandwunde leichter entfernt werden.

Für die Erste Hilfe genügt es in der Regel, die Brandwunde mit WATER-JEL® FR HA zu versorgen. Eine Abdeckung des WATER-JEL® FR HA Verbandes ist nur notwendig, soweit es der Sicherung des Verbandes beim Transport dient oder es zum Wärmeerhalt des Verletzten notwendig ist. In den ersten 5 –10 Minuten sollte der WATER-JEL® FR HA Verband nicht abgedeckt werden, um einen Wärmestau in der darunter liegenden Brandwunde zu vermeiden.


Verbrennungen an den Händen
sind besonders häufig. Werden die Finger bei einer Verbrennung ab Grad IIb oder höher gemeinsam verbunden, besteht die Gefahr, dass die verbrannte Haut der Finger miteinander verklebt und nur operativ wieder gelöst werden kann. Daher sollten die Finger isoliert verbunden werden. Die WATER-JEL® FR HA Handkompresse bietet hierfür die ideale, leicht anzuwendende Lösung.

Verbrennungen im Gesicht
sind extrem schmerzhaft und können bei Narbenbildung dauerhaft entstellend wirken. Die WATER-JEL® FR HA Gesichtskompresse bietet speziell Ausschnitte und Abdeckungen für Augen und Nase sowie einen „H“-förmigen Ausschnitt für den Mund. Diese Ausschnitte erlauben eine optimale Versorgung der Brandverletzung und gewährleisten sogar einen Zugang im Fall einer Beatmung. Darüber hinaus reichen die Maße der Gesichtskompresse aus, um auch die Ohren, das Kinn und den Halsbereich abzudecken.

„… Wir sind sehr zufrieden mit WATER-JEL® FR HA und können es nur weiterempfehlen. Das Produkt wurde bei uns bereits bei Verbrühungen eingesetzt. Die Unfallklinik hat den Einsatz des Produktes auch sehr gelobt.“ Kundenreferenz: Schäfer Mietwäsche Service GmbH

Berater:in vor Ort