Wie lange darf das Tourniquet höchstens eingesetzt werden?
Die Abbindung durch das angelegte Tourniquet muss letztendlich so
stark sein, dass die Arterien nahe dem Knochen abgedrückt werden. Das
Blut darf allerdings auch nicht zu lange abgedrückt werden, da dies zu
fatalen Folgen führen kann – wie bspw. Schäden an Blutgefäßen, Nerven
oder Muskeln. Daher sollte unbedingt der Abbindungsbeginn auf dem
Tourniquet vermerkt werden, sodass diese Information bei der
Weiterbehandlung vorliegt. Die Anwendung eines Tourniquets ist in jedem
Fall lediglich eine temporäre Maßnahme. In den meisten Fällen ist das
Abdrücken so lange nötig, bis eine chirurgische Weiterbehandlung der
Verletzung möglich ist.
Es ist jedoch durchaus möglich, das
Tourniquet bis zu zwei Stunden hinweg im Einsatz zu lassen, ohne dass
mit Folgen gerechnet werden muss. Beispielsweise können Tourniquets
ideal als Überbrückung bei stark blutenden Patienten von der
Erstversorgung bis hin zur chirurgischen Behandlung eingesetzt werden.
Es sollte jedoch in regelmäßigen Abständen geprüft werden, ob die
Abbindung noch effektiv ist und ihren Zweck erfüllt – bei Bedarf sollte
der Knebel nochmals nachgedreht werden.